Donnerstag, 16. Juli 2009

Meinung zu Harry Potter und der Halbblutprinz oder eine Anleitung was man bei der Verfilmung eines Buches nie vergessen sollte.

Ich denke die Überschrift sagt schon viel und wird jetzt sicher dafür sorgen das sich der eine oder andere Leser hier erst mal setzen muss, da er sich sicherlich genau wie ich, auch wie Oskar auf diesen Film gefreut habe. Alle Leute welche dann den Film bisher noch nicht gesehen haben, und sich die Spannung erhalten wollten, sollten nun auch dann erst mal mit dem weiterlesen aufhören und warten bis sie den Film gesehen haben wird.

Ich fang zunächst einmal mit einem Gesamteindruck an. Wie für einen Harry Potter Film typisch dient das Buch mehr als Vorlage für die Story. Das ist auch nicht weiter schlimm oder tragisch, da hier wirklich viele Sachen sehr schön und gut umgesetzt wurden. So fängt der Film nicht wie das Buch mit einer Dialogszene an sondern steigt gleich mit richtig Tempo ein, indem die Entführung von Olivander durch die Todesser gezeigt wird. Somit vermittelt der Film gleich eines, nämlich das Gefühl das er seinen Fokus darauf legt das Tempo anzutreiben. Es wird dem Zuschauer geradezu verdeutlicht das er sich besser anschnallen sollte, denn der Film will geradezu einladen auf eine lange Achterbahnfahrt, was ihm dann leider zum Verhängnis werden soll. Aber dazu später mehr.
Die Story folgt nun auch erst mal direkt dem Namensträger der Reihe, indem gezeigt wird wie Harry und Dumbeldore Horace Slughorn aufsuchen.

Dabei wird aber spätestens hier schon eine Intention der Filmemacher deutlich. Harry Potter wird zwanghaft auf einem Kinderfilm runtergeschnitten. Dabei geht aber jede Menge der düsteren Atmosphäre verloren. Dies wird vor allem an den Bösewichten deutlich. So wird zwar Draco Malfoy gezeigt wie er einsam durch die Gänge der Schule wandelt, aber so richtig deutlich wird nicht das er an seiner Aufgabe die ihm Voldemort gestellt hat zerbricht. Dafür scheint es so das er dunkle magische Gestände im Hand um drehen fixen kann. Denn dies gelingt ihm zu mindestens mit dem Verschwindekabniett mit nur drei versuchen ausgezeichnet. Höchstens einmal kurz in einem Streit mit Snape wird kurz angedeutet das er an einer Aufgabe zu knabbern hat, die mal mindestens drei Nummer größer als er ehr ist. Adam Rickmann liefert eh dem ganzen Film wieder eine hervorragende Figur ab und zeigt einmal mehr das er für die Rolle des Snape geboren ist. Egal wann er ins Bild tritt, alleine durch seine blose Präsenz zieht er die Aufmerksamkeit auf sich. Und werdet den Film deutlich auf.

Außerdem gibt es durchaus auch gelungene düstere Stellen im Film. So wird z.B. sehr deutlich gezeigt wozu die dunklen Zaubersprüche des Halbblutprinzen fähig sind als Malfoy blutend am Boden liegt oder eine verfluchte Kati Bell in bester Exorzistenfilmart durch die Luft fliegt. Auch beweisen die Autoren durchaus Kreativität indem sie die Story um einen Angriff der Todesser auf den Fuchsbau zu Weihnachten erweitern. Dieser war zwar im Buch nicht enthalten. Ist im Film aber durchaus spannend umgesetzt und dient auch dazu das Tempo im Mittelteil noch mal deutlich anzuheizen.

Aber genau dieses Tempofeeling wird dem Film in meinem Augen zum Verhängnis. Und ich muss es jetzt auch einfach so klar aus mir herausschreiben, da ich nicht weis wie ich es anders ausdrücken soll. Man hat das Ende schlichtweg versaut. Alles geschieht ihr viel zu schnell. Zumal hier das Problem der nicht ausreichend vorhanden düstren Atmosphäre klar deutlich zum tragen kommt. Dieses beginnt bereits in der Hölle, so trinkt Dumbeldore den Gifttrank wesentlich wiederstandsloser als im Buch und ist danach auch recht schnell wieder in der Lage mächtige Zauber zu wirken.

Richtig schlecht wird es dann aber sobald es um den Kampf um Hogwarts kommt. Denn dieser findet im Grunde gar nicht statt. Vielmehr wirkt das ganze wie ein Betriebsausflug einer Gruppe von Todessern. Diese verschaffen sich Zugang durch das Verschwindekabniett und stürmen dann auch sogleich den Astronomieturm wo Malfoy Dumbeldore bedroht. Sogleich taucht auf einmal auch Snape auf und tötet Dumbeldore man markiert die Schule noch mit dem dunklen Mahl. Danach laufen die Todesser durch die Schule nach draußen in den Wald. Zu irgendwelchen Kämpfen mit Lehrern, Mitgliedern der DA oder des Phönixordens, wie im Buch beschrieben, kommt es nicht. Allerdings hatte ich das echt erwartet. Denn ersten nimmt dieses alles mal gut die letzten hundert Seiten des Buches ein und zweitens vermittelt der Film zuvor immer durchaus das Gefühl das hier Wert auf Action gelegt wird. Dieses dann am Ende nicht zu zeigen hinterlässt bei mir ein ähnliches Gefühl was sich bei einer Fahrt im Freizeitpark einstellt wenn man bemerkt das die super gefürchtete Achterbahn, in der man gerade sitzt, der angepriesene dreifache Todeslooping fehlt. Man kommt dann halt irgendwie total enttäuscht unten an. Gut Beatrix darf in der Schule noch ein bisschen randalieren und Hagrids Hütte in Flammen aufgehen lassen. Aber das ganze wirkt halt ehr so als würde man die böse Hexe nur ein bisschen an der langen Leine spielen lassen. Ihre tiefschwarze Seele wird dadurch sicherlich nicht befriedig werden, da hätten schon nach meiner Meinung ein bis zwei Leichen den Weg pflastern müssen.

Auch Dumbeldors Tod wird einfach zu schnell abgehandelt. Zwar bringen die Filmemacher auch hier eine tolle Idee ein, indem sie zeigen wie man ein dunkles Mahl auflöst, versauen dies aber quasi im selben Atemzug, da sie dem Film noch nicht mal die im Buch beschriebene Beerdigung Dumbeldors zugestehen. Es wird quasi vielmehr leicht Cliffhanger mässige lieber der Übergang zum siebten Film vorbereitet. Was mich noch ein bisschen enttäuschter zurück lässt. Schließlich wahr Dumbeldore nicht irgendein daher gelaufener Opa sondern nun mal wirklich der mächtigste Zauberer den die Welt bisher gesehen hat. Und da frag ich mich was ist falsch daran die Charaktere und Zuschauer an dieser Stelle mit einer bedrückenden Stimmung der Hoffnungslosigkeit zurück zu lassen.

Nein man leitet lieber zu einem Dialog um wo sich die Charaktere sofort über ihre Beziehungen unterhalten und schon überlegen wie sie den Kampf wieder aufnehmen wollen.

Was übrigens die Beziehungen der jungen Zauberer und Hexenteenager angeht muss man sagen das diese allem in allem gelungen dargestellt sind, da hier auch eine große Prise Humor mit eingebracht wird. Zwar weicht man hier teilweise wieder deutlich von der Buchvorlage ab, als stöhnend habe ich dies aber nicht empfunden.

Dennoch lässt das magere Ende mich zumindest mit einem äußert enttäuschenden Gefühl zurück. Womit ich leider sagen muss das eines der besten Potter Bücher klar einen der schlechtesten Filme mit sich bringt. Denn wenn das Ende eines Films schlecht ist, dann zieht so was denn Film nun mal um eine ganze Ecke runter. Vor allem wenn man auf Grund der Buchlektüre nun mal weiß was für ein geniales Potenzial möglich gewesen wäre. Aber so ist das wohl, wenn man eine Achterbahnfahrt erwartet und dann eine runde Kinderkarusel bekommt, da die Produzenten aus Geldgründen den Focus zu sehr auf die Altersfreigabe legen.

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